Die griechische Göttin der Jagd und des Bogenschießens, bei den Römern als Diana verehrt, vereint duale Gegensätze in sich.
Artemis war Jungfrau und verteidigte gnadenlos diesen Zustand. Auch ihre Begleiterinnen, die jungfräulichen Nymphen, hatten diesem Ideal ihrer freien, kinderlosen Herrin, an deren Seite kein Platz für einen göttlichen Gemahl war, zu entsprechen. Nachdem ihre Lieblingsnymphe Kallisto von Gottvater Zeus vergewaltigt und geschwängert worden war, verwandelte Artemis sie in eine Bärin und verjagte sie.
Aber: Artemis selbst verliebte sich in Orion. Durch eine böse List von Apollo tötete sie unbeabsichtigt ihren Geliebten. Und jede Nacht besuchte sie den schönen Jüngling Endymion, ohne ihre hehre Jungfräulichkeit einzubüßen.